Fünf Monate nach dem Zyklon Idai
Während die Bilder des zerstörerischen Wirbelsturms Idai hierzulande längst aus den Medien verschwunden sind, laufen die Aufräumarbeiten und Hilfslieferungen in Simbabwe auf Hochtouren. Vielerorts wird jetzt erst deutlich, was die riesigen Schlamm- und Gerölllawinen im März diesen Jahres alles unter sich begraben haben. Auch das HDZ unterstützt seit langem eine katholische Schule, die direkt in dem Krisengebiet liegt. Dort wurde einer der Schüler getötet und andere schwer traumatisiert. Schwester Ferrera, die in der Schule arbeitet und den Kontakt zum HDZ in den schweren Zeiten hält, meldete sich jetzt erneut mit einem Update aus dem Krisengebiet.
Erst kürzlich machte sie sich wieder mit Kollegen auf den Weg nach Chimanimani – in das „Tal des Todes“, wie sie es nennt. „Wir sahen kaputte Teerstraßen, stark beschädigte Brücken, riesige Felsbrocken, entwurzelte Baumstämme und zerstörte Böden“, berichtet sie. „Als wir im Dorf Ngangu ankamen, einem vom Zyklon stark betroffenen Ort, war es bereits ziemlich dunkel. Mit dem Licht des Pick-ups konnten wir immer noch die schrecklichen Zerstörungen sehen. In der Kirche trafen wir Dorfbewohner, die Opfer des Zyclons geworden waren. Sie berichten uns von der Schreckensnacht und den vielen toten Nachbarn, Verwandte und Familienmitgliedern, die sie hatten bergen und bestatten müssen. Noch immer werden Menschen vermisst. Viele der Opfer fanden nach dem Wirbelsturm Zuflucht in der unversehrt gebliebenen Kirche und sind bis heute dort untergebracht.“
Die nationale und internationale Hilfe konnte hingegen erst anrollen, als die Zufahrtsstraßen geräumt waren. Die Berge von Schutt, Geröll und Schlamm zu beseitigen, war und ist eine Mammutaufgabe.
Schwester Ferrera erzählt in ihrem Schreiben, dass die Bevölkerung von Simbabwe sehr großzügig gewesen sei und große Mengen an Kleidung, Lebensmitteln, Toilettenartikeln, Decken und Medikamenten spendete. Pfarreien und Schulen aller Konfessionen arbeiteten Hand in Hand. Zeitgleich verteilen die intern. Hilfsorganisationen ihre Güter. Organisationen wie die PMK und die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte für Lepra- und Notgebiete halfen mit, Spenden für die Betroffenen zu sammeln, deren Hab und Gut vollständig zerstört worden ist.
Inzwischen ist die Versorgung der Bevölkerung wieder notdürftig gesichert. Die Dominikanerinnen starteten zudem eine "Trinkwasserkampagne“, da alle Wasserquellen verseucht waren. Tausende Flaschen Wasser fanden ihren Weg in die betroffenen Gebiete in Chimanimani. Im nächsten Schritt werden die Betroffenen damit anfangen, ihre Hütten und Häuser wieder aufzubauen. Bis wieder Normaliät in Simbabwe einkehrt, werden jedoch noch Monate vergehen.