An verschiedenen Stellen in der Region von Buenos Aires, u.a. in einem Gesundheitszentrum, in Kindergärten, Schulen und einem Elendsviertel leistet der Verein kontinuierlich Aufklärungsarbeit, führt Schulungen durch und übt schon mit den Kleinsten eine perfekte Mundhygiene. Spielerisch lernen die Kinder, z.B. beim „Zahn-Memory“ und anderen selbstgebastelten Lernspielen, was sie für die Gesundheit ihrer Zähne tun müssen.
Dr. Carina Vetye von Apotheker ohne Grenzen (AoG) erläutert, warum dies keine einfache Aufgabe ist: „Die Kinder werden in der Regel erst viel zu spät zu staatlichen Zahnmedizinern gebracht, da die Anreise beschwerlich ist, es schwierig ist, einen Termin zu bekommen und ein Arbeitstag dadurch verloren geht. Außerdem haben fast alle Erwachsenen panische Angst vor Zahnarztbesuchen, denn die meisten hatten im Laufe ihres Lebens selbst schweren Karies und extrem schmerzliche Behandlungen ohne Narkose erlebt. Sie bringen ihre Kinder erst zum Zahnarzt, wenn es gar nicht mehr anders geht und die Zähne meist schon schwer geschädigt sind. Das wollen wir ändern.“
Der Verein führt seine präventive und kurative zahnärztliche Arbeit in den Slums daher nahe an den Familien durch. Um die Menschen dazu zu motivieren, wieder zum Zahnarzt zu gehen, ist viel Fingerspitzengefühl nötig. Nur über den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses ist es möglich, ihnen die Angst vor dem Zahnarztbesuch zu nehmen. Die Sozialarbeiterinnen von AoG arbeiten daher nicht nur mit den Kindern, sondern coachen auch Schwangere, junge Mütter, Eltern, Großmütter, sowie das Personal von mittlerweile sechs Kindergärten und zwei Schulen – und ihre Mühe zahlt sich nach und nach aus: langsam festigen sich die Kenntnisse über die Zahnpflege und -gesundheit in dem Alltag der Kinder und Erwachsenen.
„Das Projekt macht besonders gut deutlich, dass sich Verhaltensmuster nicht über Nacht ändern, sonders es langfristiger und kontinuierlicher Unterstützung bedarf“, so Dr. Klaus Winter vom HDZ.