Was hierzulande nicht mehr gebraucht wird, kann anderenorts noch von großer Bedeutung sein. So auch in diesem Fall. In dem von Tropenstürmen und Armut geprägten Haiti fehlt es an fast allem, unter anderem an medizinischem Gerät und zahnärztlichen Materialien. Das Angebot der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt, fünf Behandlungseinheiten zu spenden, kam daher wie gerufen. Tobias Bauer, Projektpartner des HDZ, suchte genau solche Geräte für die Universität in Port au Prince. Für den Versand kaufte das HDZ einen 40-Fuß großen Überseecontainer, in dem noch viele weitere Spenden untergebracht werden konnten. Nach und nach füllte sich der Container mit Schulbänken, Stühlen, Krankenhausbetten, Matratzen, medizinischen Geräten, Röntgenbild-Betrachtern, sowie Trikots, Kleidung und Sportgeräten, die für ein Waisenhaus bestimmt waren. Hinzu kamen aus dem HDZ-Lager noch zahntechnische Laborgeräte, künstliche Zähne, Prophylaxematerial, hunderte von Zahnbürsten, Pasta und vieles mehr. Insgesamt kamen HDZ-Sachspenden im Wert von 42.000€ zusammen plus Materialspenden anderer Sponsoren für rund 30.000€. Da die Verschiffung solcher Mengen an Hilfsgütern in Corona-Zeiten keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist, waren alle erleichtert, als der Container planmäßig am 13. September auf der Santos Express Voy 0137S vom Hamburger Hafen aus in See stechen konnte. Mitte Oktober wird das Containerschiff Haiti erreichen, wo die Ladung bereits sehnlichst erwartet wird.
Dass die organisatorische und logistische Herausforderung so reibungslos gelingen konnte, verdankt das HDZ auch Bernd Jüncke vom Senior Expert Service (SES) und dem 17jährigen Oberschüler Ole John aus Herzberg, die tatkräftig mit anpackten und mit organisierten.