Erst vor wenigen Wochen haben wir über die humanitäre Katastrophe auf der Insel Madagaskar berichtet und einen Spendenaufruf gestartet. Nun erreichen das HDZ neue, besorgniserregende Nachrichten. Die Auswirkungen von Corona, Trockenheit und Hunger haben die Lage dramatisch verschärft. Immer mehr Menschen kommen nach Fort Dauphin in der Hoffnung auf Hilfe. Und immer mehr Menschen versterben an Corona – auch von den Hilfskräften. „Auf Madagaskar sterben sie leise“, schreibt Maria Damer, ehrenamtliche Vermittlerin und Beraterin für soziale Projekte der HDZ-Partnerorganisation „Eine Welt“ Mettingen e.V.. Impfstoffe gibt es noch nicht und auch die Hygienemaßnahmen werden nur sporadisch eingehalten von den Menschen, die um ihr Überleben kämpfen. Es sei „eine verstörende Zeit".
Das Straßenleben in Fort Dauphin hat sich verändert. „Überall hungernde Menschen. Viele Kinder betteln und schleppen noch kleinere auf dem Rücken mit sich herum“, berichtet sie. „Wir haben den Eindruck, dass man sich um sie kümmern müsste, aber es sind so viele.“ Mit den Spenden des HDZ können immerhin zwei Schulkantinen in Fort Dauphin und hunderte von Bedürftige im Umfeld der Schulen unterstützt werden. Die Menschen seien froh, dass sie wenigstens einmal am Tag zu essen bekommen, auch wenn sie dafür Schlange stehen müssten. Und auch die Flüchtlinge aus den Dürregebieten werden in ihren provisorischen Hütten am Stadtrand mit Wasser und Lebensmitteln beliefert so gut es geht.
„Hilfe von außen ist dringend erforderlich, damit die Schwestern weiterhin diese Mammutaufgabe stemmen können“, sagt Dr. Klaus Winter und bittet eindringlich um Spenden für Madagaskar.
Einziger Hoffnungsschimmer: Es regnet wieder regelmäßig, so dass endlich neu angepflanzt und ausgesät werden kann. „Wenigstens hoffen die Menschen wieder, auch wenn die Insekten sehr gefräßig sind und die Ernte noch lange dauern wird“, so Maria Damer, die seit 2005 dort lebt und arbeitet.