Das HDZ unternahm vom 13. bis 18. Oktober 2022 auf eine inspirierende Projektreise in die Region Siebenbürgen (Transsylvanien), Rumänien. Die kleine dreiköpfige Reisegruppe, Dr. Klaus Sürmann, Knut Mikoleit und Imke Sürmann, sammelten zahlreiche Eindrücke und knüpften wertvolle Kontakte.
Die Reise begann mit der Ankunft in Târgu Mureș, wo die landschaftliche Vielfalt von Gebirgs- und Hügelzügen, Flüssen und Gewässern bereits beim Landeflug beeindruckte. Vor Ort wurden die Reisenden von dem lebensbejahenden und herzlichen Priester Ferenc Agoston empfangen. Ferenc Agoston steht seit vielen Jahren im Kontakt mit dem HDZ und konnte dank der finanziellen Förderung des Projekts bereits verschiedene Projekte in seiner Pfarrei realisieren und erhalten. Eines dieser Projekte, das renovierte Internat/Studienwohnheim in Târgu Mureș, wurde als erste Station besucht. Nach einem Austausch, begleitet von Kaffee, Musik und Gebeten, setzte die Reisegruppe ihre Reise durch die kurvigen Straßen der Ostkarpaten fort bis nach Mircurea Ciuc.
In Mircurea Ciuc wurden die Reisenden von den Gastgebern der Czibész-Stiftung herzlich zum fröhlichen Abendessen empfangen. Die Czibész-Stiftung engagiert sich seit 35 Jahren vor allem für Kinder und Jugendliche in der Region, die auf ein familiäres Netzwerk und gesellschaftlichen Rückhalt verzichten müssen. Dank der finanziellen Unterstützung des HDZ konnten viele Räumlichkeiten der Stiftung aufgebaut oder renoviert werden, darunter ein Kindergarten, mehrere Kinderheime und Unterkünfte sowie Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen. Die Arbeit der Czibész-Stiftung zeichnet sich nicht nur durch ihre Vielfalt und langjährige Laufzeit aus, sondern vor allem durch die Nähe, Warmherzigkeit und Verbundenheit mit den Schützlingen.
Während der Projektreise wurde auch die Einweihung eines umgebauten Scheunengebäudes gefeiert, das nun zusätzliche Kapazitäten für die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen sowie erweiterte Lern- und Arbeitsplätze bietet. Das HDZ konnte das bunte Festprogramm mitgestalten, das von Worten, Musik und Tanzbeiträgen der Kinder und Jugendlichen in ihrer besonderen ungarisch-seklerischen Tradition geprägt war. Als Zeichen der Gemeinschaft und Perspektive wurde dem Projekt eine Glocke überreicht. Die Anwesenheit des HDZ bei dieser Veranstaltung zeigte deutlich, dass das Projekt nicht nur finanzielle Unterstützung leistet, sondern auch ideelle Unterstützung für die humanitäre Arbeit in Rumänien bietet.
Die Vielfalt der Kulturen, Religionen und Menschen in Rumänien, gepaart mit den historisch gewachsenen Herausforderungen wie Armut und gesellschaftliche Ausgrenzung, war Anlass für tiefgreifende Fragen während der Reise. Die Frage "Wen nehme ich wahr? Wem gebe ich einen Platz? Wo ist mein Platz?" und die theologische Frage "Wer ist denn mein Nächster?" beschäftigten die Teilnehmer, insbesondere während der sonntäglichen Messe in Sighișoara, der Pfarrei von Priester Ferenc Agoston. Bei strahlendem Wetter ließen sie die Projektreise langsam ausklingen.
Die Projektreise nach Rumänien verdeutlichte, dass das HDZ nicht nur finanzielle Unterstützung bietet, sondern auch eine herzliche und vielfältige Begegnung fördert. Die Gastfreundschaft, das liebevoll gestaltete Rahmenprogramm, die Geschenke, die Simultanübersetzung, die Gespräche bei gemeinsamen Mahlzeiten und das spontane Musizieren zeugten von der selbstverständlichen Herzlichkeit und Nähe, die den Projekten zugrunde liegt. Die Arbeit des HDZ und des Lazarus-Ordens in Rumänien ist ein starkes Zeichen in einer Zeit, die von gesellschaftlicher Spaltung geprägt ist.
Diese Projektreise hat Mut gemacht, sich für gemeinsame Sache und gemeinsame Werte einzusetzen und die Vielfalt des Lebens zu schätzen. Das HDZ setzt sich im Großen und im Kleinen für eine Welt ein, in der jedem Einzelnen ein Platz geboten wird.