Zwei junge Zahnärzte sammelten praktische Erfahrungen auf den Philippinen
Die beiden frisch examinierten Zahnärzte, Heinrich Höne und Helge Steinkamp aus Marburg, wollten praktische Erfahrungen sammeln und zugleich ihren Horizont erweitern. Da bot sich eine Famulatur in der Mabuhay-Klinik in Bugko auf den Philippinen geradezu an. Die Stiftung Hilfswerk Deutscher Zahnärzte (HDZ) unterstützte ihr Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 500.-€ pro Person. Nachfolgend berichten sie, wie die Reise ihr Leben bereichert hat…
Ein ganzes Jahr war bereits mit Reisevorbereitungen vergangen, als endlich unser Flieger ans andere Ende der Welt startete. Auf den Philippinen erwarteten uns bereits am Flughafen Schwester
Sabine und Schwester Veronica, die uns herzlich begrüßten. Die beiden führten uns auch in den kommenden Tagen in den Klinikalltag und das exotische Dorfleben von Nord Samar ein. Bei unserer
Ankunft in der Mabuhay-Klinik waren wir erstaunt über die moderne Ausstattung. Zur Verfügung standen zwei Behandlungsräume mit jeweils einer Behandlungseinheit – geteilt in einen Extraktionsraum
und einen Konservierungsraum. Hier kümmerten sich die beiden engagierten Helferinnen, Maria und Begit, um die Vorbereitung der Behandlungen und halfen uns auch später als Dolmetscherinnen bei
Verständigungsproblemen mit den Patienten. An den Behandlungsstühlen konnten wir nun zeigen, was wir in Deutschland gelernt hatten. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schwestern trug dazu bei,
dass wir schnell unsere zahnmedizinischen Fähigkeiten erproben und vertiefen konnten. Zudem bekamen wir Einblicke in die Gesundheitsversorgung einer ursprünglichen aber zugleich sehr armen
ländlichen Region auf den Philippinen. Die Klinik erlebten wir dabei stets als einen Ort der Vielfalt – Patienten jedes Alters suchten hier Hilfe. Leider waren die Zahnschäden in vielen Fällen
bereits so fortgeschritten, dass wenig oder gar nichts mehr zu retten war. Oftmals fehlten den Patienten einfach die finanziellen Mittel für eine konservierende Behandlung. Zahnreinigungen wurden
nur selten durchgeführt und wenn dies der Fall war, mussten wir meist viel Zahnstein entfernen. Trotz dieser Herausforderungen schätzten wir die herzlichen Begegnungen mit den Menschen und
setzten uns dafür ein, ihnen die bestmögliche zahnärztliche Versorgung zukommen zu lassen. Besonders beeindruckend war auch die Dankbarkeit und Geduld unserer Patienten.
In der Klinik knüpften wir viele nette Kontakte, insbesondere zu den Kindern, die uns immer wieder mit ihrem Lächeln verzauberten. Die Schwestern waren sehr fürsorglich und gaben uns wertvolle Tipps für das Wochenende. In unserer Freizeit erkundeten wir die Umgebung mit ihren herrlichen weißen Stränden und genossen das köstliche lokale Essen von Köchin Elsa. Auch am Dorfleben nahmen wir gerne Teil, wenn es die Zeit zuließ. So erlebten wir traditionelle Tänze im Rahmen einer Hochzeitsfeier, oder spielten Street-Basketball mit der Dorfjugend.
Rückblickend war unsere Reise auf die Philippinen eine unvergessliche Erfahrung, die weit über unsere Erwartungen hinausging. Wir sind sehr dankbar für viele unvergessliche Momente, die uns Gelegenheit gaben, klinische Fähigkeiten zu vertiefen, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesundheitsversorgung in einem Dritte-Welt-Land zu leisten.