Mit finanziellen Zuwendungen in Höhe von rund 45.000 € unterstützt das HDZ ein Projekt für unter- und mangelernährte Kinder in Bolivien. Denn trotz der Fortschritte, die Bolivien bei der Armutsbekämpfung gemacht hat, stellt Unterernährung bei Kindern besonders im ländlichen Raum nach wie vor ein großes Problem dar. Die Folgen: Viele Kinder sind geistig und körperlich nicht altersgemäß entwickelt und haben ein schwaches Immunsystem.
Die Salesianer Don Boscos haben daher im Bezirk Santa Cruz das Zentrum für unterernährte Kinder „Padre Luis" gegründet, in dem bereits mehr als 3000 Kinder behandelt worden sind. Es wird von den Schwestern der Kongregation «Hermanas de la Providencia» geleitet, denen vor Jahren bereits die hohe Kindersterblichkeit im Kleinkindbereich als Folge von Mangelernährung aufgefallen war und die sich daher für die Errichtung eines solchen Zentrums eingesetzt hatten.
Inzwischen hat sich die Einrichtung zu einem regionalen Referenzzentrum für Unterernährung entwickelt, in dem die Kinder von Ernährungsberatern und medizinischem Personal betreut und auch die Mütter in die Therapie mit eingebunden werden. Schließlich sind sie – als Hauptversorger der Kinder – für die Nachhaltigkeit der Behandlung entscheidend. In verschiedenen Schulungen lernen die Frauen, gesunde Mahlzeiten zuzubereiten und ihre Kinder mit lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen. Darüber hinaus werden Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Unterernährung bei Kindern durch Workshops im Ernährungsbereich und durch die Stärkung der Rolle der Frau gefördert.
Da das Zentrum von staatlicher Seite keine finanzielle Hilfe erhält, ist die Einrichtung auf Spenden angewiesen. In der Zeit, in der die Kinder dort leben, erhalten die Schwestern für jedes Kind eine Verpflegungspauschale in Höhe von 1,60€ pro Tag. Diese Unterstützung können auch Kindergärten und Schulen beantragen, die Mahlzeiten als Teil der Betreuung anbieten. Der Betrag deckt jedoch nicht alle Ausgaben. Weitere Kosten für medizinische Untersuchungen und Laboranalysen fallen ebenfalls an.
Dank der Spenden können jährlich 150 unter- und mangelernährte Kinder im Alter von 0 bis 12 Jahren im Zentrum aufgenommen werden, die meist aus bitterarmen Familien stammen und sich oftmals bereits in einem kritischen Zustand befinden.
Um den kleinen Patienten noch besser gerecht werden zu können, sollen die Fördermittel des HDZ dazu verwendet werden, in dem Zentrum ein eigenes Labor und eine Arztpraxis einzurichten. Auf diese Weise wäre die Einrichtung in der Lage, viele Untersuchungen und Analysen für die kleinen Patientinnen selbst durchführen und könnte zudem eine medizinische Versorgung für die arme Bevölkerung in der Umgebung anbieten.
Für die Umsetzung dieses Vorhabens sollen jetzt die bestehenden Räumlichkeiten entsprechend angepasst und ausgestattet werden. Geplant ist auch, einen Arzt/Ärztin, eine Krankenschwester sowie ein(e) Laborant(in) und ein(e) Biochemiker(in) einzustellen sowie ein(e) Physiotherapeut(in).